Bedürfnisorientierung im pädagogischen Alltag

Wir wollen den Mädchen und Jungen unserer Kita die Gelegenheit geben, ihren Alltag im wahrsten Sinne des Wortes selbst zu gestalten. Deshalb gibt es bei uns nur wenig Spielzeug im herkömmlichen Sinn, dafür aber viele Materialien, die sich gut zum Spielen eigenen. Die Kinder setzen ihre Phantasie und Kreativität ein, schulen ihre Motorik und erfahren, dass sie selbst etwas erschaffen können. So entwickeln sich Kinder, die sich ihrer Fähigkeiten bewusst sind.

Krippe

In der Krippe heißt Selbermachen in der Hauptsache: Selbständig werden; Essen, Laufen, Sprechen lernen – beispielsweise, indem sich die Kinder selbst ihr Essen auf den Teller nehmen. Sie finden eine Umgebung vor, die ihren Drang nach Selbstständigkeit fördert. 

Kindergarten

Atelier und Werkstatt sind die zentralen Räume auf der Kindergartenetage. Fundstücken wie Kastanien, Holzstücke, Rinde oder Tannenzapfen, die wir von unseren Ausflügen zum nahen Hellerberg mitbringen, werden dort weiterverarbeitet. Umwelt und Natur liefern uns Anstöße für Themen, die wir in Projekten vertiefen. Mit dem Brennofen in unserem Atelier stellen wir auch unser Geschirr selbst her.

Bedürfnisorientiertes Spielen, Werken, Ausfliegen

• Mädchen und Jungen spielen was, mit wem und wo sie wollen.
• Mädchen und Jungen dürfen an Angeboten, die Erwachsene machen, teilnehmen.

Bedürfnisorientiertes Schlafen

• Schlafen, wachen und alles dazwischen ist möglich in allen Räumen, in denen Mittagsruhezeit stattfindet.

Bedürfnisorientierte Mahlzeiten

• Die Mädchen und Jungen essen, so viel sie mögen.
• Die Mädchen und Jungen essen von den Komponenten, die sie mögen.
• Die Mädchen und Jungen essen das Menü in der Reihenfolge, die sie mögen.
• Die Mädchen und Jungen dürfen individuell mit dem Essen beginnen oder sich am Tischspruch beteiligen. 

Bedürfnisorientiertes Ankommen, Begrüßen, Verabschieden

• Die Mädchen und Jungen dürfen sich, so lange sie wollen und mit dem Ritual ihrer Wahl von ihren Eltern, den Kindern und den Mitarbeiter*innen verabschieden.
• Die Mädchen und Jungen entscheiden, wie sie im Tagesgeschehen ankommen wollen. Ob sie noch Nähe benötigen oder direkt ins Spiel starten. 

Bedürfnisorientierte Hygiene

• Im Krippenbereich gibt es regelmäßige Badzeiten für alle Mädchen und Jungen. Bedarfsorientiert gibt es zusätzliche Zwischenzeiten.
• Die Mädchen und Jungen entscheiden, ob sie Windel, Töpfchen, Toilette oder nichts davon haben wollen. Sie entscheiden, welcher Erwachsene sie im Bad begleitet.
• Die Mädchen und Jungen entscheiden, ob sie sich am Zähneputzen beteiligen wollen.
• Notwendige hygienische Maßnahmen (Hände und Gesicht waschen, Windelbereich pflegen usw.) werden achtsam und feinfühlig durchgeführt.
• Im Kindergartenbereich werden die Mädchen und Jungen aufgefordert, vor den Mahlzeiten und nach dem Toilettengang die Hände zu waschen. Nach dem Mittagessen dürfen alle Mädchen und Jungen die Zähne putzen.